Videos und Filme, vor allem auf Social Media, werden heute immer mehr stumm und mit Untertiteln angeschaut. Es scheint, als sei der Ton eines Videos nicht so wichtig. Deshalb wird der Audio-Teil dem Visuellen gegenüber oft vernachlässigt, doch das ist ein großer Fehler. Denn ein Film – egal ob Interview, Imagefilm, Produktfilm oder Animation – kann seine volle Wirkung nur mit dem passenden Ton entfalten. Das hängt mit den fünf Sinnen des Menschen zusammen: Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten. Je mehr Sinne aktiv sind, umso detaillierter und einprägsamer nehmen wir die Umwelt wahr. Filme können von diesen fünf Sinnen genau zwei bedienen: das Sehen und das Hören. Um also das Beste aus Bewegtbild herauszuholen, muss auch der Ton seiner bedeutungsvollen Rolle gerecht werden!

Drei Arten von Ton

Ton ist nicht gleich Ton. In Filmen gibt es drei unterschiedliche Arten: Stimmen, Geräusche und Musik. Dabei unterscheidet man zwischen einer Quelle im Bild (synchroner Bildton) und Geräuschen, Musik oder Stimmen, deren Quelle nicht im Bild ist (asynchroner Fremdton). Stimmen, die außerhalb des Bewegtbilds sind, werden auch Voice-Over genannt – ein typisches Beispiel hierfür ist der Erzähler.

Emotionen transportieren

Wirklich essenziell ist der Ton für emotionale Themen, denn auf der Tonspur werden nicht nur Informationen durch Sprecher oder Interviewpartner transportiert, sondern auch Gefühle – vor allem durch Musik. Ohne Musik können Bilder unterschiedlich wirken, denn sobald der Rezipient zu wenig Sinneseindrücke für eine detaillierte Wahrnehmung hat, fängt er an selbst Dinge hineinzuinterpretieren. Schnelle, basslastige Musik und dazu schnelle Schnitte im Bild machen ein Video jung, flott, modern – doch zu viel davon kann sich stressig anfühlen. Streicher oder ein klassisches Orchester machen ein Video hingegen groß, eindrucksvoll, episch und je nach Musikstück vielleicht auch etwas ruhiger, langsamer.

Ton zur Einordnung

Aber nicht nur Musik kann Emotionen übermitteln – auch das Sounddesign, also Geräusche und musikalische Elemente, unterstützen das Bild. Gerade Animationen leben von gezielten Soundeffekten, da hier kein natürlicher Ton vorhanden ist. Außerdem zeigt das richtige Sounddesign sowohl bei Animationen als auch bei Real-Filmen Inhalte, die nicht direkt im Bild oder im Detail gezeigt werden. Das können zum Beispiel die zwitschernden Vögel bei einem Spaziergang durch den Wald sein.

Sonderfall Online-Meetings oder -Events

Auch wenn sie nicht in den Bereich Film fallen, ist bei Online-Meetings oder -Events und deren Aufzeichnung der Ton besonders einflussreich. Störungen im Bild werden eher verziehen, aber unangenehmer oder schwer verständlicher Ton ist der absolute Aufmerksamkeits-Killer – da kann der Inhalt noch so gut und interessant sein.

Fazit

Egal in welchem Bereich, Ton ist für jedes Bewegtbild wichtig. Sogar auf Social Media nimmt die Bedeutung von Audio wieder zu. Das beweisen zum Beispiel das Format Reels oder der Kanal TikTok. Also Ohren auf!

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Haltestellen auf dem Weg zum guten Ton

  • Das Ziel: Von Beginn an sollte das Ziel des Films oder Videos klar definiert sein. So kann das Filmteam bei der Bearbeitung die passende Musik und das richtige Verhältnis von Stimmen, Geräuschen und Musik finden.
  • Das richtige Equipment: Bei Interviews ist es wichtig, dass die/der Interviewte gut verstanden wird. Dafür empfiehlt sich ein Ansteckmikrofon oder ein Richtmikro. Geht es nur um die Atmosphäre (Hintergrundgeräusche), reicht bei guten Kameras das eingebaute Mikro.
  • Die Bearbeitung: Die Post-Produktion (Nachbearbeitung) kann zwar keine Wunder bewirken, aber eine professionelle Bearbeitung macht viel aus. Dabei geht es nicht nur um die Lautstärke, sondern auch um Equalizer, Effekte oder Übergänge.