Die Auswahl der richtigen Kommunikationskanäle war schon immer ein Kernelement jeder Kommunikationsstrategie. Durch die Vielzahl an immer neuen Kommunikationskanälen wie Vero, Pinterest, oder Snapchat wird diese Entscheidung nicht leichter. Die Kanalauswahl ist jedoch essenziell, um die eigenen Kernbotschaften erfolgreich an die heterogenen Zielgruppen zu kommunizieren. Verschiedene Faktoren beeinflussen, auf welchen sozialen Netzwerken man aktiv sein sollte.

Zielgenauigkeit

Zuerst muss ich als Kommunikationsexperte auf Agenturseite wissen, was mein Kunde durch die einzelnen Maßnahmen erreichen möchte. Geht es um den Imageaufbau oder die Steigerung der Bekanntheit des Unternehmens? Will man einzelne Produkte verkaufen oder neue Mitarbeiter finden? Die verschiedenen sozialen Netzwerke bieten hier die Möglichkeit, viele der klassischen Marketing- oder Kommunikationsziele zu erreichen. Nicht jedes Netzwerk ist jedoch für alles geeignet. Facebook ist beispielweise ein ausgezeichneter Traffic-Lieferant und eignet sich zudem für die Imagepflege. Twitter ist eher ein Tool, um sich mit relevanten Influencern in einem bestimmten Themenbereich zu vernetzen, bringt aber so gut wie keine Klicks. Social-Media-Experten müssen daher die aktuellen Netzwerke kennen, deren Nutzer verstehen und kanalspezifische Eigenheiten für die Auswahl geeigneter Inhalte berücksichtigen. Eine Liste der wichtigsten sozialen Netzwerke und wie man sie nutzen kann gibt es hier auf www.gruenderkueche.de.

Visualisierbarkeit

Ein wichtiger Faktor für die Kanalauswahl stellt die Visualisierbarkeit der eigenen Inhalte dar. Services oder ganze IT-Architekturen sind auf den ersten Blick schwerer zu visualisieren und in spannende Bilder zu packen als Designermöbel oder Autos. Jedoch sollte man hier nicht einfach schulterzuckend aufgeben. Ein guter Fotograf und ein ausgearbeitetes Bildkonzept sind die Basis für passendes Bildmaterial. Damit kann der Social-Media-Auftritt dann ordentlich bespielt werden. Dank der professionellen Bildsprache finden im Industriebereich auch die Orte Begeisterung, an denen die Produkte eingesetzt werden. Aber auch Mitarbeiter und Kunden werden so wirkungsvoll „in Szene“ gesetzt. Netzwerke wie Pinterest oder Instagram leben von dieser Bildsprache, die einerseits ästhetisch sein muss, andererseits aber auch authentisch und kongruent zur Vision und Strategie des Unternehmens bleiben sollte. Ein Unternehmen sollte gut überlegen, wie es regelmäßig und mit gleichbleibender Qualität auf diesen Kanälen kommuniziert, bevor es einen neuen Kanal eröffnet.

Organisation des Vertriebs und der Kommunikation

Die Organisation bei der Auswahl der einzelnen Kanäle ist wichtig.. Das Marketing, die Personalabteilung, der Vertrieb und die Kommunikationsabteilung haben alle ein Anrecht darauf, dass deren Bedürfnisse sich in der Kanalauswahl widerspiegeln. Dabei geht es nicht nur um die Zielerreichung der einzelnen Units, sondern insbesondere auch um Budgets, Personal und Kapazitäten. Wer entscheidet im Zweifelsfall, welche Inhalte gespielt werden und wer übernimmt die direkte Kommunikation? Hier kommen auch wieder die eigentlichen Ziele der Kommunikation ins Spiel. Ist es wichtig, Leads zu generieren und Social Media als Vertriebstool einzusetzen oder geht es eigentlich um den Aufbau einer guten Reputation und der Kommunikation des Images nach außen.

Ist der Anspruch da, ebenso international einheitlich aufzutreten und die verschiedenen Standorte zentral zu koordinieren, ist es essenziell, alle Stakeholder an einen Tisch zu holen. Im B2B-Bereich übernehmen meist die englischsprachigen Standorte eine wichtige Aufgabe. Deren Inhalte werden weltweit konsumiert und weiterverbreitet. Content in der eigenen Landessprache hingegen spricht nur eine kleinere Zielgruppe an. Gerade wenn bisher keine zentrale Strategie existierte und die einzelnen regionalen Standorte mit großer Autarkie ihre Social-Media-Aktivitäten durchführen konnten, ist ein begleiteter Change-Prozess ratsam. Denn das eigene Baby, das man über Jahre hinweg mit Content und viel Arbeit gepflegt hat, plötzlich in Zentralaufsicht zu übergeben, fällt häufig schwer.

Mit der Kommunikationsstrategie abgleichen

Sinnvoll ist es, nur die Kanäle zu bespielen, die in die übergeordnete Kommunikationsstrategie des Unternehmens passen, die schlüssig sind und die auch langfristig mit spannenden und nützlichen Inhalten aktuell bleiben können. Brachliegende Social-Media-Auftritte wirken dann eher unprofessionell. Im Zweifel als Visitenkarten-Profil umbauen oder löschen.

 


Mehr zum Thema:

Die Gleichung für guten Content.