Hausgeräte-Zulieferer mit Stammsitz in Oberderdingen verzeichnet erneut ein Rekordjahr – Umsatz steigt um 2,1 Prozent auf 606 Mio. Euro – Ertrag massiv gesteigert
Oberderdingen – Eine auf Rekordniveau gesteigerte Ertragskraft und ein Umsatzplus von 2,1 Prozent, was dem Doppelten des Marktdurchschnitts entspricht: Dr. Johannes Haupt, Vorsitzender der Geschäftsführung der E.G.O.-Gruppe, zeigte sich beim Rückblick auf das Jahr 2016 im Pressegespräch am Mittwoch, 18. Mai, in Oberderdingen sichtlich zufrieden. „Ich freue mich sehr, auch für 2016 sagen zu dürfen: Es war wieder einmal das beste Jahr in der Firmengeschichte“, sagte Dr. Haupt. Weltweit 5.795 Mitarbeiter haben für die E.G.O.-Gruppe 2016 einen Umsatz von 606 Mio. Euro erwirtschaftet. Und der Positivtrend soll sich fortsetzen: 2017 plant das Unternehmen einen Zuwachs von rund fünf Prozent. Außerdem hat E.G.O. den Bau einer neuen Unternehmenszentrale am Stammsitz im badischen Oberderdingen beschlossen. Mit einem Investitionsvolumen im deutlich zweistelligen Millionenbereich soll bis Ende 2018 ein Neubau mit rund 8.500 Quadratmetern Nutzfläche entstehen. Dort können dann wichtige Funktionsbereiche, die bisher über verschiedene Gebäude verstreut waren, unter einem Dach zusammengeführt werden. Nach dem aktuellen Planungsstand werden künftig circa 200 E.G.O. Mitarbeiter im Neubau ihren Platz finden. Dr. Haupt: „Das ist ein klares Bekenntnis des Unternehmens zum Heimatstandort. Denn: Gibt es ein positiveres Signal für Zukunftsfähigkeit als Investitionen?“
Konzentration auf das Kerngeschäft und auf wachstumsstarke Märkte
Den Weg in eine erfolgreiche Zukunft ebnen sollen neben der Konzentration auf das Kerngeschäft in der Hausgeräte-Industrie vor allem der Ausbau der Digitalisierung und die weitere Internationalisierung. Der Schwerpunkt liege dabei auf dem Ausbau der Marktaktivitäten im wachstumsstarken asiatisch-pazifischen Raum sowie in Nord-, Mittel- und Südamerika. Zudem kündigte Dr. Haupt, der in Personalunion auch Vorsitzender der Geschäftsführung der BLANC & FISCHER Familienholding ist, eine engere Zusammenarbeit der Teilkonzerne an, um Synergien für den Unternehmensverbund nutzen zu können. Die BLANC & FISCHER Familienholding ist das Dach über E.G.O., BLANCO, BLANCO Professional, DEFENDI und ARPA. 2016 habe die Holding den Vertrieb in China mit der Bündelung der Aktivitäten der E.G.O.-, der BLANCO- und der DEFENDI-Gruppe in Shanghai gestärkt. In wenigen Mona-ten werde dieser neue gemeinsame Vertriebsstandort eröffnet. Weitere Felder für eine intensivere Zusammenarbeit seien beispielsweise die Distributionslogistik der Schwestergesellschaften E.G.O, BLANCO und BLANCO Professional. Synergieeffekte gebe es auch durch eine engere Zusammenführung der Einkaufsbereiche der Teilkonzerne. „Kurz gesagt: Autonomie in der jeweiligen Marktbearbeitung bei bestmöglicher Koordination strategi-scher und wirtschaftlicher Interessen der BLANC & FISCHER Familienholding – das ist unser Ziel“, betonte Dr. Haupt.
Größtes Umsatzplus bei Induktionsbeheizungen
Bei der E.G.O.-Gruppe haben sich einige Produktgruppen im vergangenen Jahr überdurchschnittlich gut entwickelt. Die Induktionsbeheizungen, die vor allem in den Industrienationen immer mehr zum Standard für neue Kochfelder werden, brachten 12,6 Prozent mehr Umsatz als im Vorjahr. Sehr erfreulich aus E.G.O. Sicht: Das Wachstum der Induktion geht nicht zulasten der Strahlungsheizkörper, die man von den landläufig als Ceran-Kochfelder bezeichneten Systemen kennt. Auch diese Produktgruppe, die bei E.G.O. derzeit den größten Umsatzanteil ausmacht, ist mit 3,3 Prozent gewachsen. Dickschichtbeheizungen, die beispielsweise in Geschirrspülern eingesetzt werden, haben 2016 mit 5,7 Prozent ebenfalls überdurchschnittlich zugelegt. Sowohl die Induktions- als auch die Dickschichtbeheizungen zählt E.G.O. zu den Innovationsprodukten, auf denen in Zukunft die Wachstumshoffnungen liegen. Die sogenannten Traditionsprodukte, zu denen unter anderem Koch-platten, Thermostate oder Energieregler gehören, verlieren in den hoch entwickelten Nationen langsam, aber stetig an Bedeutung. Das wird aber durch eine wachsende Nachfrage in Schwellenländern weitgehend ausgeglichen. In Summe blieb der Umsatz in diesem Bereich 2016 daher nahezu stabil.
160 Prozent Wachstum in Thailand
Regional betrachtet, stieg der Umsatz im asiatisch-pazifischen Raum mit fast 20 Prozent am stärksten. Hierzu habe unter anderem eine neue eigene Vertriebsgesellschaft in Südkorea mit einem Plus von 26 Prozent im Land beigetragen. Ein sehr starkes Wachstum von 160 Prozent habe E.G.O. auf dem thailändischen Markt verzeichnet. Das sei die Folge davon, dass 2016 begonnen wurde, den thailändischen Markt gezielt zu bearbeiten. Auch wenn sich das in absoluten Zahlen aufgrund des vergleichsweise niedrigen Basisniveaus nicht so stark auswirke, zeige es doch, welches Wachstumspotenzial diese Region für E.G.O. biete.
Europa mit hohem Sättigungsgrad
In Europa hat E.G.O insgesamt um 1,3 Prozent zugelegt. Im deutschen Heimatmarkt waren es 0,3 Prozent. Auch einzelne positive Ausreißer mit hohen Zuwachsraten wie Großbritannien mit neun Prozent ändern laut Dr. Haupt nichts am europäischen Gesamtbild, weil es eben auch Länder wie Spanien gebe, wo der Umsatz um elf Prozent zurückging. Das alles sei kein E.G.O.-spezifisches Phänomen. „Europa ist ein Markt mit einem hohen Sättigungsgrad, in dem wirtschaftliche Probleme einzelner Staaten zu einem Umsatzrückgang führen, aber eine gute wirtschaftliche Situation in anderen Ländern nur selten zu größeren Umsatzsprüngen führt. Für uns kommt noch hinzu, dass der Anteil der Haushalte, die bereits mit Strom kochen, hier weltweit am höchsten ist. Dadurch ergibt sich auch weniger Potenzial durch einen möglichen Wechsel des Energieträgers auf breiter Front. Das ist der Hintergrund für unsere strategische Entscheidung, Wachstum weitgehend außerhalb Europas zu suchen“, erklärte Dr. Haupt
Langfristig sieht die Gruppe auch ein erhebliches Potenzial auf dem amerikanischen Kontinent. 2016 war der Umsatz in Nordamerika stabil, während er durch die aktuelle Schwäche der Wirtschaft in wichtigen mittel- und südamerikanischen Märkten zurückging. In Summe habe das einen Rückgang von 3,1 Prozent ergeben. E.G.O. werde jetzt die Entwicklungskapazität für die USA deutlich ausbauen und das Portfolio noch stärker für den lokalen Markt anpassen. Der Umsatz dort von deutlich mehr als 100 Mio. US-Dollar biete eine solide Grundlage, um die strategischen Wachstumsziele zu erreichen.
Entwicklung passt zur Langzeit-Strategie
Aktuell ist Europa mit einem Umsatzanteil von etwa 70 Prozent nach wie vor der Kernmarkt der E.G.O.-Gruppe. Den zweitgrößten Anteil hat mit rund 20 Prozent der amerikanische Kontinent, gefolgt vom asiatisch-pazifischen Raum mit etwa 10 Prozent. „Wir wollen in Europa stark bleiben, aber mittel- und langfristig den Anteil der anderen Regionen durch überproportionale Zuwächse steigern. Mit Blick auf diese Ausrichtung hat sich unser Geschäft 2016 im asiatisch-pazifischen Raum konform zu dieser Langfrist-Strategie entwickelt, auf dem amerikanischen Kontinent wird es das in den kommenden Jahren noch tun“, erläuterte Dr. Haupt.
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Foto: E.G.O.
