Storytelling ist eine bewährte Methode, nicht nur Informationen, sondern auch Emotionen zu vermitteln. Ganz nach dem Motto: „Verpack’s in eine Geschichte“. Das hat für beide Seiten, Absender und Empfänger, Vorteile: Durch Geschichten können Rezipient:innen Inhalte besser aufnehmen und im Gedächtnis verankern. Kommunikatoren helfen sie, Botschaften und Daten anschaulich zu kommunizieren und einen interessanten Einblick in ihre Themenwelt zu geben.

Ein fesselnder Medienmix

Besonders wirkungsvoll wird Storytelling durch einen Medienmix – wenn also nicht nur Text, sondern auch Bilder, Videos und Audioelemente die Geschichte vermitteln. Dabei spricht man von Multimedia-Storytelling oder auch Scrollytelling, weil man in der Regel im Browser durch die Story „scrollt“. Immer häufiger nutzen Journalistinnen und Journalisten, beispielsweise von Tages­zeitungen, die Multimedia-Reportage als neues Erzählformat. Aber auch für die Unternehmenskommunikation ist diese Darstellungsform ein cleveres Tool, um schwer greifbare Themen anschaulich darzustellen. Komplexe Sachverhalte, die in Textform trocken rüberkommen würden, können als multimedial aufbereitete Geschichte den Rezipient:innen berühren, informieren und unterhalten.

Geschichten entdecken und erzählen

Sobald sich eine Geschichte hinter einem Thema verbirgt, bietet sich Scrollytelling für Unternehmen an. Manchmal liegen die potenziellen Geschichten auf der Hand – beispielsweise bei einem Firmenjubiläum. In diesem Fall erzählen Bilder und Videos aus dem Archiv die Unternehmenshistorie anschaulich. Auch besondere Projekte oder Produkte können Anlass für die Umsetzung einer Multimedia-Story sein. Sie sind das ideale Format, um eine ganze Themenwelt – etwa Fahrsicherheit oder Kühltechnik – anschaulich darzustellen. Weitere Einsatzgebiete sind HR-Kampagnen, in denen Unternehmen ihre Mitarbeitenden portraitieren oder firmenspezifische Veranstaltungen, die multimedial vor- oder nachbereitet werden. In der Story können interaktive Infografiken komplexe Themen greifbar machen, Experten in Videos wichtige Hintergrundinfos liefern und verschiedenen Seitenebenen alle Aspekte großer Projekte darstellen.

Protagonisten im Vordergrund

Wichtig dabei: Die Geschichte sollte im Mittelpunkt stehen, nicht das Unternehmen an sich. Die Darstellungsform bietet eine gute Gelegenheit, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Kooperationspartner:innen oder die Kunden zu Wort kommen zu lassen. Ist die Multimedia-Story fertig, kann sie auf der Unternehmenswebsite integriert und auf verschiedensten Kommunikationswegen geteilt werden – etwa über Social Media, Newsletter oder Mailings. Doch wie gelingt eine gute Multimediastory, die fesselt?

Den Rezipienten in den Bann ziehen

Wie bei jeder Form des Storytellings ist eine gute Geschichte die Basis für Erfolg. Damit Multimedia-Stories ihre volle Wirkung entfalten, müssen ihre verschiedenen Elemente sinnvoll und harmonisch ineinandergreifen, aufeinander aufbauen und einen Spannungsbogen erzeugen. Nur wenn Rhythmus und Übergänge stimmen, entsteht ein narrativer Sog, der Leser und Leserinnen in seinen Bann zieht.

Etwas fürs Auge

Zudem lebt das Format von der Optik und aussagekräftigen Bildern – deshalb bieten sich vor allem Geschichten an, die sich auch visuell ansprechend vermitteln lassen. Anders als bei der klassischen Print-Reportage unterstreichen die Bilder und Videos in der Multimedia-Story den Inhalt nicht nur, sondern sind zentraler Bestandteil der Erzählung. Besonders gelungene Multimedia-Stories nutzen darüber hinaus geschickt die technischen Möglichkeiten des Tools, überraschen durch den kreativen Einsatz dieser Optionen und wecken den Spieltrieb – beispielweise mit interaktiven Grafiken, in denen sich verschiedene Ebenen und Elemente entdecken lassen. Wichtig jedoch: Die Bedienung sollte immer einfach und selbsterklärend sein.

Von klein bis groß

Eine gelungene Multimedia-Story bietet mehr als die klassische Print-Reportage, doch vor allem Unternehmen fragen sich häufig, ob sich der Aufwand lohnt. Dabei muss die Umsetzung nicht so aufwendig sein, wie oft befürchtet. Auch bereits vorhandene Materialien lassen sich nutzen und zum multimedialen Feuerwerk aufbereiten, das bei der Zielgruppe Eindruck macht.

Für die technische Umsetzung gibt es verschiedene Tools. Hier eine kleine Auswahl der gängigsten:

  • Pageflow: Die Open-Source-Software funktioniert als Baukastensystem. Das Programm wurde im Auftrag des WDR entwickelt und bietet vor allem für das flexible Einbinden von Videos und Audios vielfältige Möglichkeiten.
  • Linius: Das Scrollytelling-Tool wurde in Zusammenarbeit mit dem BR als WordPress-Theme entwickelt. Es eignet sich besonders für Stories mit starkem Bildmaterial und enthält viele Module für ein abwechslungsreiches Story-Design.
  • Exposure: Dieses Programm überzeugt durch minimalistisches und ansprechendes Design. Exposure-Reportagen lassen sich zudem extern auf einer Website einbetten.